Nie wieder auf den Ableser warten

konsekwent begleitet einen kommunalen Netzbetreiber bei Submetering-Tests für die Wohnungswirtschaft

Viele Mieter empfinden es als überaus lästig, wenn sich einmal im Jahr der Ableser für die Wärmezähler an den Heizkörpern (Heizkostenverteiler) oder die Wasseruhren ankündigt. Natürlich stets zur besten Arbeitszeit und nicht arbeitnehmerfreundlich am Abend ist mit den Herren von Ista, Techem und Co. zu rechnen. Hat der Mieter für den besagten Tag dann mühsam umdisponiert, freigenommen, oder Homeoffice beantragt, ist die Verwunderung oft groß, dass der Ableser kaum fünf Minuten braucht, einmal jeden Zähler abzulesen und die Messleisten auszutauschen. Offensichtlich ist das Ablesen keine Herkulesaufgabe. Geht das auch einfacher?

Ja, hat sich der Markt gedacht, der schon lange dem Megatrend Digitalisierung folgend nach weiteren Möglichkeiten sucht, Prozesse zu vereinfachen, Abläufe zu automatisieren und schlussendlich Kosten zu sparen und Kunden zufrieden zu stellen. Warum also nicht auch die Zählerdaten? Was im Strombereich nun sogar gesetzlich vorgeschrieben ist, ließe sich doch auch bei allen anderen Sparten Wasser, Wärme leicht umsetzen.

Leicht umsetzen lässt sich die Fernablesbarkeit von Untermessungen tatsächlich erst, seitdem es effiziente Funktechnologien, massentaugliche Sensoren mit bezahlbaren Funkmodulen, die notwendige Sicherheitsarchitektur und schließlich ein adäquates Backend, bzw. IT-System, gibt. Zahlreiche Hersteller haben hier in den letzten Jahren an Lösungen gearbeitet, die jetzt vor der Serienreife stehen.

Aufgrund des großen kommunalen Wohnungsbestandes sowie lukrativen Margen sehen viele Marktbeobachter großes Potential für automatisierte Lösungen zur Fernauslesung aller Sparten im Land. Gemeinsam mit einem kommunalen Netzbetreiber und Dienstleister erarbeitet die konsekwent ein Testkonzept hierzu. Ziel ist es, die Daten aller Sparten einzusammeln und über das Smart-Meter-Gateway eines intelligenten Messsystems an den Messstellenbetreiber zu übersenden, der dann eine einzige Abrechnung stellt.

In einem ersten Schritt wurden dabei Heizkostenverteiler, Warm- und Kaltwasserzähler, die über ein wMBus-Funkmodul verfügen, in einer eigenen Liegenschaft an einen Datenknoten angebunden, welcher per GSM-Modul diese Daten in eine Abrechnungssoftware übersandte. Diese erste Phase verlief problemlos. Die Daten gelangten stabil durch dicke Mauerwerke und liefen im eingestellten Intervall täglich in die Abrechnungssoftware ein.

Der zweite Schritt sieht die Einbindung eines intelligenten Messsystems vor. Da ein solches in einigen Jahren in zahlreichen Liegenschaften ohnehin vorhanden sein dürfte, ist es sehr lohnenswert, dessen Übertragungskapazität mitzunutzen. Dafür stellen Smart-Meter-Gateways den sogenannten CLS-Kanal (Controllable Local Systems) bereit, der eine gesicherte Verbindung darstellt, jedwede Daten zu einem externen Marktteilnehmer zu übertragen, sofern der Gateway-Administrator zuvor einen gesicherten TLS-Kanal aufgebaut hat. Prinzipiell sind so auch Schalthandlungen vor Ort möglich, vorausgesetzt, wie gesagt, dass zuvor der entsprechende Kanal freigeschaltet wurde. Das Vorhaben setzt somit auf die Einbindung des Gateway-Administrators, was in zahlreichen gemeinsamen Workshops umgesetzt wurde.