Aktuelle Entwicklungen im Smart Metering

Gateway-Hersteller kündigt Tests unter Realbedingungen an und die Deutschen geben Auskunft über ihr Interesse an Smart Metern

Seit den Nachrichten um die erfolgreich erlangte Baumusterprüfbescheinigung eines Herstellers und den ersten Tests von Gateways unter Alltagsbedingungen im April war es in der Berichterstattung um Smart Meter etwas stiller geworden. Nun, kurz vor der WM und dem eigentlich obligatorischen Sommerloch gehen jedoch noch einmal aktuelle Entwicklungen im Smart Metering durch die Presse, die wir kurz für Sie zusammenfassen.

Neben den oben bereits genannten Smart-Meter-Gateway-Tests von Landis+Gyr durch EnBW und Netze BW startet nun auch PPC den sogenannten ALC-Test (Assurance Class Life Cycle) mit vier Energieversorgern. Dabei werden fünf Smart-Meter-Gateways im Wirkbetrieb getestet, indem sie in die Smart-Meter-Public-Key-Infrastruktur (SM-PKI) eingebunden werden. Dazu benötigten die beiden Gateway-Hersteller eine Zulassung des BSI. Die Teststellungen dienen unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen und im Rahmen umfassender Dokumentation dazu, Aufschlüsse über die Produktlebenszyklen von SMGws zu bekommen. Damit kommt man der ersten vollständig erfolgreichen Zertifizierung (inkl. der Common Criteria (CC)-Zertifizierung des BSI) eines Gateways wieder ein Stück näher. Der Rollout intelligenter Messsysteme könnte also noch dieses Jahr beginnen.

Passend dazu hat der Digitalverband Bitkom eine repräsentative Befragung von 1.611 Bundesbürgern ab 18 Jahren zum Interesse der Deutschen an Smart Metern in Auftrag gegeben. Demnach hat mehr als jeder Dritte (36%) Interesse an Smart Metern. Davon sind besonders die 18- bis 29-Jährigen an den intelligenten Stromzählern interessiert. Auf der anderen Seite sind jedoch auch über die Hälfte der Bundesbürger nicht grundsätzlich an den neuen Geräten interessiert: So können sich 23% eher nicht vorstellen einen Smart Meter zu bekommen und die Mehrheit von 38% kann sich dies sogar überhaupt nicht vorstellen.

Wir haben die Ergebnisse für Sie grafisch dargestellt:

Weiterhin wurden in der Befragung auch die Gründe erforscht, warum sich die Befragten nicht für Smart Meter interessieren. Ein Großteil (42%) sieht keinen Nutzen der Geräte. Weiterhin wird ein zu hoher Preis (25%) genannt, das grundsätzlich fehlende Interesse an Smart-Home-Themen (23%) oder die aufwändig erscheinende Installation von Smart Metern (22%). Sicherheitsbedenken standen dagegen bei den Befragten kaum im Fokus: Lediglich 14% sorgen sich um den Missbrauch persönlicher Daten und nur 9% fürchten Hacker-Angriffe über die Geräte.